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die oft so hemmend und verwirrend sind, gewinnen muß,
leidet wohl keinen Zweifel.
Nach diesen allgemeinen Andeutungen über die Ab-
sicht und den Gebrauch dieses Buches, will ich erwäh-
nen, daß ich in einem besonderen Auffatze, welchen mein
geehrter Freund, der Herr Director D i e st e r w e g, einem
von ihm erscheinenden pädagogischen Handbuch für Leh-
rer einzufügen gedenkt, meine Ansicht über den geschicht-
lichen Unterricht und wie er auf den höheren Stufen
durch andere diesem Lehrbuch nachfolgende Bücher wei-
ter zu führen sei, genauer entwickeln werde, wie ich es
auch schon zum Theil in den „Abhandlungen über das
weibliche Schulwesen" (Berlin bei Eichler) gethan habe.
Wie sich aus dieser Entwickelung zur Rechtfertigung
dieses Buches noch manches ergeben möchte, so muß ich
überhaupt sachverständige Lehrer bitten, ihr Urtheil aus-
schließlich auf das methodische Verfahren desselben zu
richten, und nicht auf seinen wissenschaftlichen Charakter,
auf welchen es keinen Anspruch macht.
Berlin im December 1833.
K ctz u v a 11.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
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und davon. Der sterbende Darius ließ sich aus dem
Wagen heben, und in der Nahe hinlegen, wo eine Quelle
sprang, und da kam auch schon ein Soldat des Königs
Alexander, welcher seinen Durst stillen wollte, und fand
den sterbenden König. Er trat zu ihm heran, und reichte
ihm auf seine Bitte noch einen frischen Trunk, und jetzt
befahl ihm der sterbende Darius, seinem Herrn Zusagen,
daß er als ein siegreicher König den Mord eines Königs
nicht ungerochen lassen sollte. Und bald darauf kam
auch Alexand-r selbst, und fand den ausgestreckten Leich-
nam des Hingeschiedenen Darius, den er mit solcher
Herzensrührung betrachtete, daß ihm sogar Thranen in
die Augen kamen. Er nahm seinen eigenen königlichen
Mantel von der Schulter, und deckte ihn über die Leiche
des Königs, den er nun seiner königlichen Würde ge-
mäß begraben ließ. Die beiden verratherischen Feldher-
ren ließ er einholen, und zur Strafe für den Verrath
an ihren Herrn an das Kreuz schlagen. So endigte
der König Darius, der in seinem Reiche ein guter Kö-
nig war, und dem man mit Unrecht die Anschläge auf
Philipps und Alexanders Leben Schuld gegeben hatte.
Alexanders Charakterveränderung. Sein Weltreich. Sein früher Tod.
§ 28. Alexander aber war nun schon Herr über
das persische Reich, und zog noch durch die östlichsten
Theile desselben, bis in das fernste Land Indien. Wie
er denn aber jetzt so viele asiatischen Länder zu beherr-
schen hatte, daß die europäischen nur eine Kleinigkeit
dagegen waren, so veränderte er nun allmählig auch
seinen Charakter, und wurde aus einem menschenfreund-
lichen europäischen König, ein stolzer asiatischer Despot.
Das zeigte er vorzüglich gegen seine Feldherren, die
größtentheils auch schon seinem Vater Philipp gedient
hatten, der mit ihnen so freundschaftlich umgegangen
war, daß sie an ihn herantraten und ihm wie Freunde
die Hand geben durften. Nun aber sollten sie vor
Alexander, wenn sie zu ihm kamen, auf die Knie fallen,
und ihm göttliche Ehre erweisen, wie es die Völker
Asiens gegen ihre Könige zu thün pflegten. Wie sie
sich aber dessen weigerten, so überließ er sich seinem
leidenschaftlichen Zorne so sehr, daß er sogar seinen
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Darius Darius Alexander Darius Darius Darius Darius Darius Darius Philipps Alexanders Alexanders Alexander Alexander Philipp Philipp Alexander Alexander
m
sehen wollten. Und da auch der junge Prinz ein sol-
ches Leben der ernsten Beschäftigung mit den Wissen-
schaften, zu welchen ihn die Mutter anhalten wollte,
vorzog und sich derselben weigerte, so wurde sie gegen
den hartnäckigen Knaben so ungeduldig, daß sie ihn
selbst schlug, worauf er aus seinem Gemach stürzte, und
sich bei den Gothen, die sich eben im Pallast zu einem
Feste versammelt hatten, bitterlich beklagte. Da sie
darin auch eine Entehrung ihres königlichen Thronerben
sahen, so zwangen sie Amalsunthen, von jetzt an die Er-
ziehung ihres Sohnes zu andern. Sie mußte seiner
wissenschaftlichen Bildung ganz entsatzcn, und ihn über-
haupt ganz dem Umgang mit den gothischen Großen
uberlassen, die ihn zu einer so wilden und ausschwei-
fenden Lebensart verführten, daß er sich schon in seinen
Jugendjahren gänzlich verdarb, und in Folge seiner
Ausschweifungen schon als Jüngling dahinstarb. Nun
wurde das Verhaltniß zwischen Amalsunthen und den
gothischen Großen noch schlimmer, da sie sich schon vor-
her auch über Regierungssachen mit ihnen entzweit hatte,
und da die Gothen nach dem Tode ihres Sohnes ihre
vormundschaftliche Herrschaft nicht mehr tragen woll-
ten. Durch die Vermählung mit ihrem Vetter Theodat,
welcher aus dem königlichen Geblüt war, und dem sie
auf diese Weise die königliche Krone zuwandte, hoffte
sie alles wieder zu beruhigen und sich selbst auf dem
Throne zu erhalten. Dadurch aber hatte sie sich ihr
äußerstes Unglück bereitet, denn Theodat war ein fal-
scher und schlechter Mann, der nur durch sie den Thron
hatte besteigen wollen, und nun an ihr zum Verräther
wurde. Vergebens hatte sie alles in Bereitschaft ge-
halten, um im schlimmsten Fall nach Constantinopel zu
Kaiser Justinian zu flüchten, Theodat ließ sie unverse-
hens gefangen nehmen, und auf eine einsame Insel im
See von Balsena bringen, wo sie auch bald darauf durch
seine Anhänger getödtet wurde. So traurig war das
Ende derjenigen gewesen, denen Tyeod^erich sein Reich
anvertraut hatte, und traurig und zerrüttet wurde nun
auch der Zustand des Reichs, da Theodat schlecht herrsch-
te, und die bald entstehenden großen Unruhen nicht un-
terdrücken konnte. — Und wie es nun eben so in dem
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
13
Rußland i)at bei seiner ungeheuren Größe nur fünf und
fünfzig Millionen.
Städte.
§ 13. Wie aber die Lander bevölkert sind, so sind
es am Meisten die Städte, und zu diesem ganzen Anblick
der über den Welttheil hin verbreiteten Menschenmassen
hat man sich auch das Gewühl in den großen Haupt-
städten der Länder zu denken, welche als die menschen-
reichsten und belebtesten Punkte hervortreten. Die Preußi-
sche Hauptstadt Berlin gehört schon unter diese lebhaften
Punkte, denn in ihr zählt man jetzt 250000 Ew. Jedoch
ist sie noch nicht die größte Stadt, sondern wird schon
in Deutschland von Wien übertroffen, welche volle 300000
Ew. zählt. Um nun aber sogleich auf das Höchste von
städtischer Belebung zu kommen, so muß man sich in Eng-
land London denken, in dessen Umfang noch etwas mehr
Menschen zusammengedrängt sind, als in dem ganzen Kö-
nigreich Dänemark leben, denn es sind ihrer 1,300000,
so daß die Volkszahl von Wien oder Berlin nur einen
Ueberschuß über diese Million bildet. Und in den beiden
Nebenländern von England sind die Hauptstädte nicht
viel geringer, als bei den Deutschen; nämlich Edinburg
in Schottland hat 150000 Ew. und Dublin in Irland
250000 Ew. — Auf London folgt in der Bevölkerung
Paris mit 830000 Ew., und davon weichen wieder die
Hauptstädte der Pyrenäischen Halbinsel sehr ab, nämlich
Madrid mit 13l)000 Ew. und Lissabon mit 250000 Ew. —
Wieder ein ähnliches Verhältniß haben drei Städte in
Italien; da ist Neapel die größte mit 350000 Ew., Mai-
land hat 130000 Ew. und Venedig 200000 Ew. —
Dann sind vier Städte des Ostens mit einander zu ver-
gleichen: Warschau in Polen ist hier die volkreichste mit
130000 Ew. — Davon unterscheidet sich Pesth in Ungarn
mit 60000 Ew. und Lemberg mit 40000 Ew.; nach Nor-
den hin aber Königsberg mit 70000 Ew. — Zuletzt sind
die Städte des Nordens zu vergleichen: da "ist Peters-
burg hervorragend mit 400000 Ew., gegen welche wieder
die anderen sehr abweichen, denn Stockholm hat nur
75000 Ew., Kopenhagen 100000 Ew. und Christiania
70000 Ew. — Endlich ist am äußersten Südosten noch
\
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Deutschland Wien Eng- London Wien Berlin England Edinburg Schottland Dublin Irland London Paris Madrid Lissabon Italien Neapel Venedig Polen Ungarn Lemberg Königsberg Stockholm Kopenhagen Christiania
363
den, so daß sie in Prag auf das Rathhaus stürmten,
und die Räche des Kaisers, die eben dort versammelt
saßen, aus dem Fenster stürzten. Ja, bei weiterem Fort-
gang dieser Dinge wollte sich nun Böhmen, weil es auch
ein Wahlreich war, ganz von ihm losreißen.p Die Böh-
men sagten ihm dem Gehorsam.auf und wählten einen
deutschen Fürsten, den Kurfürsten Friedrich V. von der
Pfalz, zu ihrem Könige, welcher auch nach Prag kam.
Aber sie hatten sich in dem Charakter dieses Fürsten sehr
getäuscht, denn nachdem er ihre Krone empfangen, be-
nahm er sich in seinem Uebermuth so nachlässig und
thöricht, daß durch seine Schuld alles verdorben wurde.
Als die kaiserlichen Truppen nach Prag heranrückten,
wurde er in der Schlacht am weißen Berge, im 1.1620,
so geschlagen, daß er gar kläglich Wiederaus dem Lande
entfliehen mußte, und Böhnren mußte um desto härtere
Strafe und Unterwerfung erleiden. Bei derselben wollte-
es aber Ferdinand nicht bewenden lassen, sondern weil
^ die protestantischen Fürsten in Deutschland sich zur Theil-
nahme au dem böhmischen Aufstand geneigt gezeigt hat-
ten, so wollte er ihnen bei dieser Gelegenheit ihre Reli-
gionsfreiheiten auch wieder entziehen, und sie mußten
endlich auch gegen ihn zu den Massen greifen, wodurch
denn nun eigentlich, in Folge der böhmischen Unruhen,
der dreißigjährige Krieg entstand. Indem sich jetzt un-
ter den deutschen Fürsten selbst wieder zwei feindselige
Bündnisse gebildet hatten, die katholische Ligue und die
protestantische Union', so brach hier die Kriegsflamme
um so leichter aus, und in den ersten Jahren des Krieges
wurde der Feldherr der katholischen Ligue, Tilly, ein Mann
von schrecklicher Grausamkeit, so furchtbar, daß die Pro-
testanten, obgleich sie auch tapfere Helden unter sich hat-
ten, wie Ernst von Mansfeld und Christian von Braun-
schweig, sich doch nach auswärtiger Hülfe umsehen muß-
ten. Sie fanden dieselbe bei dem Könige Christian Iv.
von Dänemark, einem jungen kriegslustigen König, der
mit Kriegstruppen nach Deutschland kam, um das ganze
protestantische Kriegsheer anzuführen. Aber auch jetzt
ging es nicht glücklicher, denn Tilly schlug den dänischen
König in einer Schlacht im Lüneburgischen, bei Luther
am Barenberge, im I. 1626, so gänzlich, daß dieser
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_V. Friedrich_V. Ferdinand Tilly Ernst_von_Mansfeld Ernst Christian_von_Braun- Christian_Iv Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Prag Prag Prag Deutschland Deutschland
388
Nachdem nämlich Karl X. durch den Frieden von Oliva
mit Polen, und durch die Friedensschlüsse mit Dänemark
und Rußland die Grenzen seines Reiches gar sehr er-
weitert hatte, so überließ er es bei seinem Tode im I.
1660 seinem fünfzehnjährigen Sohne, Karl Xl, welcher,
nachdem er das Alter zur Selbstherrschaft erreicht hatte,
sich sogleich als einen friedliebenden und einsichtigen
König zeigte, und indem er eine lange und friedliche
Regierung bis zum I. 1697, also fünf und dreißig Jahre
hindurch führte, so wußte er hierbei die innern'einrich-
tungen gar sehr zum Vortheil der königlichen Macht
gegen die Anmaßungen des Adels zu verändern, was
für das Land wohlthatig war. Als er aber zu Ende
des Jahrhunders starb, hinterließ er seinen Thron auch
wieder einem noch fünfzehnjährigen Sohn, Karl Xii.,
jedoch mit der Bestimmung, daß er erst nach seinem
achtzehnten Lebensjahre den Thron selbst besteigen, und
bis dahin unter der Vormundschaft seiner Mutter leben
sollte. Aber dieser königliche Knabe besaß einen gar
merkwürdigen feurigen und zugleich störrigen Charakter;
er ergriff sogleich, gegen den Willen seines Vaters, die
Zügel der Herrschaft, und indem , er Dabei an nichts
Anderem Gefallen hatte, als an Krieg und Soldaten-
wesen, so mußte er sich um so leichter in den großen
Krieg stürzen, mit welchem der Anfang des folgenden
Jahrhunderts den Norden bewegte. So erlebte also
Schweden in der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahr-
hunderts glückliche Zeiten, bis das Ende desselben mit
diesem Thronwechsel auch das Ende des schwedischen
Glückes herbei führte. Während indeß in dem benach-
barten Dänemark unter Friedrich Hl und Christian V.
auch nur innere Veränderungen vorgefallen waren, so
hatte auf der andern Seite in Polen in der Mitte des
Jahrhunderts die von Schweden .hergekommene Herr-
schaft des Hauses Wasa auf merkwürdige Weise wieder
ein Ende genommen. Jener Johann Casimir, der den
Frieden von Oliva geschlossen hatte, wurde nachher, we-
gen Vereitelung seiner Absichten, der Krone überdrüßig,
er legte sie im 1.1668 ganz nieder und ging nach Frank-
reich, um dort ein frommes Leben zu führen. Nun ge-
langte die polnische Wahlkrone erst an einen vornehmen
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Extrahierte Personennamen: Karl_X Karl Karl_Xl Karl Karl_Xii Karl Friedrich_Hl Friedrich Christian_V. Wasa Johann_Casimir Johann Oliva